Wenn Eltern älter werden, beginnt für viele erwachsene Kinder eine völlig neue Lebensphase. Aus den Menschen, die einen einst umsorgten, werden nun selbst Personen, die Unterstützung brauchen – emotional, organisatorisch und manchmal auch pflegerisch. Dieser Wandel kann still und langsam geschehen oder ganz plötzlich eintreten, etwa nach einer Erkrankung oder einem Sturz. Was können Sie also tun, wenn Sie merken: „Meine Eltern werden alt“?
Wir zeigen Ihnen sechs konkrete Dinge, die Sie jetzt tun können – praktisch, empathisch und vorausschauend. Dieser Beitrag hilft Ihnen, die Situation nicht nur zu bewältigen, sondern sie aktiv und liebevoll zu gestalten.
"Smart people learn from everything and everyone, average people from their experiences, stupid people already have all the answers."
1. Beobachten, nicht übersehen – und aktiv zuhören
Die ersten Anzeichen des Alterns sind oft subtil: Vergesslichkeit, Unsicherheit beim Gehen, Müdigkeit oder Rückzug. Statt sich darüber zu wundern oder es zu verdrängen, ist der erste wichtige Schritt: Hinsehen und Zuhören.
Achten Sie auf:
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Veränderungen im Verhalten oder Tagesablauf
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körperliche Einschränkungen (z. B. langsameres Gehen, Stolpern)
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nachlassende Hygiene oder Ernährung
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Orientierungsschwierigkeiten
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Einsamkeit oder depressive Verstimmungen
Sprechen Sie offen und einfühlsam mit Ihren Eltern. Wichtig ist, dass Sie nicht bevormunden, sondern echtes Interesse zeigen. Oft sind ältere Menschen selbst verunsichert oder schämen sich, Hilfe anzunehmen.
2. Dokumente und Vollmachten klären
So unangenehm das Thema auch sein mag: Wer kümmert sich um was, wenn Ihre Eltern es selbst nicht mehr können? Finanzielle und medizinische Entscheidungen sollten rechtzeitig besprochen und rechtlich geregelt werden.
Wichtige Dokumente:
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Vorsorgevollmacht: Wer darf im Notfall Entscheidungen treffen?
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Patientenverfügung: Welche medizinischen Maßnahmen wünschen Ihre Eltern – und welche nicht?
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Betreuungsverfügung: Wer soll als gesetzlicher Betreuer bestellt werden, falls nötig?
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Testament / Erbregelung
Fertigen Sie gemeinsam Kopien an, bewahren Sie diese sicher auf und informieren Sie alle Beteiligten. Hilfe bekommen Sie z. B. bei Notaren, Pflegeberatungsstellen oder beim Familienservice von http://die-hamburger-nummer.de/.
3. Wohnsituation überprüfen – sicher, altersgerecht, vertraut
Die meisten Senioren möchten so lange wie möglich zu Hause wohnen bleiben. Doch nicht jede Wohnung ist dafür geeignet. Manchmal reichen kleine Anpassungen, manchmal sind größere Veränderungen nötig.
Fragen zur Einschätzung:
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Gibt es Stolperfallen (Teppiche, hohe Schwellen)?
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Ist das Bad sicher (Haltegriffe, rutschfeste Matten)?
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Gibt es einen Aufzug oder Treppenlift?
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Besteht Barrierefreiheit?
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Ist die Umgebung seniorenfreundlich (Apotheke, Nahverkehr, Ärzte)?
Informieren Sie sich über staatliche Förderungen für barrierefreies Wohnen, zum Beispiel durch die KfW oder Pflegekassen. Die Beratung durch Fachstellen kann hier Gold wert sein – Die Hamburger Nummer vermittelt passende Ansprechpartner.
4. Pflegestufe und Unterstützung prüfen
Wenn körperliche oder geistige Einschränkungen deutlich zunehmen, lohnt es sich, eine Pflegegrad-Einstufung zu beantragen. Damit erhalten Ihre Eltern Anspruch auf Pflegegeld oder Sachleistungen.
Unterstützungsmöglichkeiten:
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Pflegegeld bei familiärer Betreuung
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Pflegesachleistungen bei Pflegedienst-Betreuung
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Tages- und Nachtpflege
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Kurzzeitpflege / Verhinderungspflege
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Entlastungsbetrag (z. B. für Haushaltshilfe)
Zuständig ist die Pflegeversicherung der jeweiligen Krankenkasse. Eine individuelle Pflegeberatung hilft Ihnen bei Anträgen, Begutachtungen und Widersprüchen. Auf http://die-hamburger-nummer.de/ finden Sie Adressen und Kontaktstellen in Ihrer Nähe.
5. Zeit schenken – und emotionale Nähe schaffen
Pflege ist nicht nur eine organisatorische oder körperliche Aufgabe, sondern auch eine emotionale Herausforderung. Oft spüren Eltern ihre wachsende Abhängigkeit und ziehen sich zurück. Genau hier können Sie ansetzen.
Was hilft wirklich?
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Regelmäßige Besuche oder Anrufe – selbst kurze Kontakte wirken stark
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Gemeinsame Rituale wie Kaffeetrinken, Spazierengehen, Fotobuch ansehen
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Fragen nach früheren Geschichten – viele Senioren erzählen gern aus der Jugend
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Musik hören, Lachen, Zuhören
Auch wenn Sie beruflich oder familiär stark eingebunden sind: Schon 20 Minuten echter Aufmerksamkeit pro Woche machen einen Unterschied. Und wenn Sie weiter weg wohnen, helfen Videoanrufe oder sogar Nachbarschaftsnetzwerke – viele Kontakte lassen sich über lokale Initiativen knüpfen.
6. Eigene Grenzen erkennen und Hilfe annehmen
Nicht zuletzt: Vergessen Sie sich selbst nicht. Die Betreuung alternder Eltern kann emotional, körperlich und zeitlich belasten. Viele Angehörige geraten in die sogenannte „Sandwich-Generation“ – zwischen Kindern, Beruf und Eltern.
Tipps für Ihre eigene Entlastung:
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Angehörigengruppen und Pflegekurse besuchen
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Verhinderungspflege nutzen, wenn Sie selbst mal ausfallen
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Beratungsangebote in Anspruch nehmen – z. B. über http://die-hamburger-nummer.de/
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Professionelle Pflegedienste oder Haushaltshilfen einbinden
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Offen über Belastung sprechen – auch mit Ihren Eltern
Denn: Nur wer selbst stabil ist, kann dauerhaft helfen.
Fazit: Jetzt handeln – mit Herz, Verstand und Plan
Die Erkenntnis, dass die eigenen Eltern altern, kann schmerzhaft sein – aber sie ist auch eine Chance. Eine Chance, den letzten Lebensabschnitt aktiv mitzugestalten, Nähe zu vertiefen und Vertrauen zu stärken. Mit Aufmerksamkeit, Offenheit und rechtzeitiger Planung lassen sich viele Herausforderungen gut bewältigen.
Nutzen Sie die sechs Schritte aus diesem Beitrag als Orientierung:
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Beobachten und reden
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Rechtliches klären
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Wohnumfeld prüfen
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Pflegebedarf organisieren
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Zeit schenken
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Selbstfürsorge üben
Mehr Informationen, regionale Beratungsangebote und Hilfe finden Sie auf www.die-hamburger-nummer.de – Ihrer ersten Anlaufstelle für Seniorenfragen in Hamburg und Umgebung.


